Hier finden Sie Beispiele von Höflichkeit und Respekt aus der Bibel

(verwendet wurde die Lutherübersetzung aus www.bibleserver.com)

 

Begrüßung von Gästen

1. Mose 18,1-5: Die Begrüßung eines Gastes:

Und der HERR erschien Abraham im Hain Mamre, während er an der Tür seines Zeltes saß, als der Tag am heißesten war. Und als Abraham seine Augen aufhob und sah, siehe, da standen drei Männer vor ihm. Und als er sie sah, lief er ihnen entgegen von der Tür seines Zeltes und neigte sich zur Erde und sprach:

"Herr, hab ich Gnade gefunden vor deinen Augen, so geh nicht an deinem Knecht vorüber. Man soll euch ein wenig Wasser bringen, eure Füße zu waschen, und lasst euch nieder unter dem Baum. Und ich will euch einen Bissen Brot bringen, dass ihr euer Herz labt; danach mögt ihr weiterziehen. Denn darum seid ihr bei eurem Knecht vorübergekommen."

Sie sprachen: "Tu, wie du gesagt hast."

 

1. Mose 19,1-3: Begrüßung eines Fremden:
Die zwei Boten kamen nach Sodom am Abend; Lot aber saß zu Sodom unter dem Tor. Und als er sie sah, stand er auf, ging ihnen entgegen und neigte sich bis zur Erde und sprach:

"Siehe, liebe Herren, kehrt doch ein im Hause eures Knechts und bleibt über Nacht; lasst eure Füße waschen und brecht frühmorgens auf und zieht eure Straße."

Aber sie sprachen: "Nein, wir wollen über Nacht im Freien bleiben."

Da nötigte er sie sehr und sie kehrten zu ihm ein und kamen in sein Haus. Und er machte ihnen ein Mahl und backte ungesäuerte Kuchen und sie aßen.

 

1. Mose 24,17-24: Kontakt zu einem Fremden am Brunnen
Rebecca stieg hinab zum Brunnen und füllte den Krug und stieg herauf. Da lief ihr der Knecht entgegen und sprach: "Lass mich ein wenig Wasser aus deinem Kruge trinken."

Und sie sprach: "Trinke, mein Herr!"
Und eilends ließ sie den Krug hernieder auf ihre Hand und gab ihm zu trinken.

Und als sie ihm zu trinken gegeben hatte, sprach sie: "Ich will deinen Kamelen auch schöpfen, bis sie alle genug getrunken haben."

Und eilte und goss den Krug aus in die Tränke und lief abermals zum Brunnen, um zu schöpfen, und schöpfte allen seinen Kamelen.

Der Mann aber betrachtete sie und schwieg still, bis er erkannt hätte, ob der HERR zu seiner Reise Gnade gegeben hätte oder nicht. Als nun die Kamele alle getrunken hatten, nahm er einen goldenen Stirnreif, sechs Gramm schwer, und zwei goldene Armreifen für ihre Hände, hundertundzwanzig Gramm schwer,und sprach:

"Wessen Tochter bist du? Das sage mir doch! Haben wir auch Raum in deines Vaters Hause, um zu herbergen?"

Sie sprach zu ihm: "Ich bin die Tochter Betuëls, des Sohnes der Milka, den sie dem Nahor geboren hat."

Und sagte weiter zu ihm: "Es ist auch viel Stroh und Futter bei uns und Raum genug, um zu herbergen."

 

Benehmen bei Tisch

Jesus Sirach 31, 12-32,32, 1-13:
Mein Sohn, sitzt du am Tisch eines Großen,
dann reiß den Rachen nicht auf!

Sag nicht: Es ist reichlich da.
Denk daran, wie hässlich ein gieriges Auge ist.
Schlimmeres als das Auge hat Gott nicht erschaffen;
darum muss es bei jeder Gelegenheit weinen.

Wohin schon ein anderer blickt,
dahin streck deine Hand nicht aus,
sonst triffst du mit ihm in der Schüssel zusammen.

Sorge für einen Nächsten wie für dich selbst
und denk an all das, was auch dir zuwider ist.

Iss wie ein gesitteter Mann, was vor dir liegt,
und sei nicht gierig, sonst verabscheut man dich.

Hör als Erster auf, wie es der Anstand verlangt,
und schlürfe nicht, sonst erregst du Anstoß.

Auch wenn du unter vielen sitzt,
streck die Hand nicht vor dem Nachbarn aus!

Hat ein wohlerzogener Mensch nicht mit wenig genug?
So wird es ihm in seinem Bett nicht übel.

Schmerz, Schlaflosigkeit und Qual
und Magendrücken hat der törichte Mensch.
Gesunden Schlaf hat einer,
der den Magen nicht überlädt;
steht er am Morgen auf, fühlt er sich wohl.

Hast du dich dennoch von Leckerbissen verführen lassen,
steh auf, erbrich sie und du hast Ruhe.

Höre, mein Sohn, und verachte mich nicht
und du wirst schließlich meine Worte begreifen.
Bei all deinem Tun sei bescheiden,
so wird dich kein Schaden treffen.

Wer bei Tisch anständig ist, wird gelobt,
sein guter Ruf steht fest.

Wer sich bei Tisch schlecht benimmt,
wird öffentlich beschimpft,
sein schlechter Ruf steht fest.

Auch beim Wein spiel nicht den starken Mann!
Schon viele hat der Rebensaft zu Fall gebracht.

Wie der Ofen das Werk des Schmiedes prüft,
so ist der Wein eine Probe für die Zuchtlosen.

Wie ein Lebenswasser ist der Wein für den Menschen,
wenn er ihn mäßig trinkt.
Was ist das für ein Leben, wenn man keinen Wein hat,
der doch von Anfang an zur Freude geschaffen wurde?

Frohsinn, Wonne und Lust bringt Wein,
zur rechten Zeit und genügsam getrunken.

Kopfweh, Hohn und Schimpf
bringt Wein, getrunken in Erregung und Zorn.

Zu viel Wein ist eine Falle für den Toren,
er schwächt die Kraft und schlägt viele Wunden.

Beim Weingelage nörgle nicht am Nachbarn herum,
verspotte ihn nicht, wenn er heiter ist.
Sag zu ihm kein schmähendes Wort
und streite mit ihm nicht vor den Leuten!

Wenn du das Gastmahl leitest, überheb dich nicht,
sei unter den Gästen wie einer von ihnen!
Sorg erst für sie, dann setz dich selbst,
trag erst auf, was sie brauchen, dann lass dich nieder,
damit du dich über sie freuen kannst
und für dein gutes Benehmen Beifall findest.

Ergreife das Wort, alter Mann, denn dir steht es an.
Doch schränke die Belehrung ein
und halte den Gesang nicht auf!

Wo man singt, schenk nicht kluge Reden aus!
Was willst du zur Unzeit den Weisen spielen?

Ein Rubin an goldenem Geschmeide,
das ist ein schönes Lied beim Weingelage.

Ein Smaragdsiegel in goldener Fassung,
das ist ein Gesang bei köstlichem Wein.

Als Jüngerer ergreife das Wort nur, wenn du musst,
wenn man dich nachdrücklich zwei- oder dreimal auffordert.

Dräng die Worte zusammen, fasse dich kurz,
sei wie einer, der etwas weiß, aber auch schweigen kann.

Im Kreis der Vornehmen überheb dich nicht,
behellige Ältere nicht durch viele Fragen!

Vor dem Hagel leuchtet der Blitz,
vor dem Bescheidenen leuchtet die Gunst.

Wenn es Zeit ist, bleib nicht länger,
geh nach Haus und sei nicht ausgelassen;

dort sei lustig und überlass dich deiner Stimmung,
in Gottesfurcht, nicht in Unverstand.

Und für all das preise deinen Schöpfer,
der dich mit seinen Gaben erfreut hat.

(Einheitsübersetzung aus www.die-bibel.de)

 

Versöhnung

1. Mose 33, 3-11:
Versöhnung zwischen den zerstrittenen Brüdern Jakob und Esau:
Jakob ging vor ihnen her und neigte sich siebenmal zur Erde, bis er zu seinem Bruder kam.

Esau aber lief ihm entgegen und herzte ihn und fiel ihm um den Hals und küsste ihn und sie weinten.

Und Esau hob seine Augen auf und sah die Frauen mit den Kindern und sprach: Wer sind diese bei dir? Er antwortete: "Es sind die Kinder, die Gott deinem Knecht beschert hat.

Und die Mägde traten herzu mit ihren Kindern und neigten sich vor ihm.

Lea trat auch herzu mit ihren Kindern und sie neigten sich vor ihm. Danach traten Josef und Rahel herzu und sie neigten sich auch vor ihm.
Und Esau sprach: "Was willst du mit all den Herden, denen ich begegnet bin?"

Er antwortete: "Dass ich Gnade fände vor meinem Herrn"

Esau sprach: "Ich habe genug, mein Bruder; behalte, was du hast."

Jakob antwortete: "Ach nein! Hab ich Gnade gefunden vor dir, so nimm mein Geschenk von meiner Hand; denn ich sah dein Angesicht, als sähe ich Gottes Angesicht, und du hast mich freundlich angesehen.

Nimm doch diese Segensgabe von mir an, die ich dir zugebracht habe; denn Gott hat sie mir beschert und ich habe von allem genug."
So nötigte er ihn, dass er sie nahm.

 

Kaufverhandlungen

1. Mose 23, 2- 18:
Grundstückskauf - Höflichkeit zwischen Männern:
Sarah starb in Kirjat-Arba - das ist Hebron - im Lande Kanaan. Da kam Abraham, dass er sie beklagte und beweinte. Danach stand er auf von seiner Toten und redete mit den Hetitern und sprach:

Ich bin ein Fremdling und Beisasse bei euch; gebt mir ein Erbbegräbnis bei euch, dass ich meine Tote hinaustrage und begrabe.

Da antworteten die Hetiter Abraham und sprachen zu ihm: "Höre uns, lieber Herr! Du bist ein Fürst Gottes unter uns. Begrabe deine Tote in einem unserer vornehmsten Gräber; kein Mensch unter uns wird dir wehren, dass du in seinem Grabe deine Tote begräbst".

Da stand Abraham auf und verneigte sich vor dem Volk des Landes, vor den Hetitern."

Und er redete mit ihnen und sprach: "Gefällt es euch, dass ich meine Tote hinaustrage und begrabe, so höret mich und bittet für mich Efron, den Sohn Zohars, dass er mir gebe seine Höhle in Machpela, die am Ende seines Ackers liegt; er gebe sie mir um Geld, soviel sie wert ist, zum Erbbegräbnis unter euch"

Efron aber saß unter den Hetitern. Da antwortete Efron, der Hetiter, dem Abraham vor den Ohren der Hetiter, vor allen, die beim Tor seiner Stadt versammelt waren, und sprach: "Nein, mein Herr, sondern höre mir zu! Ich schenke dir den Acker und die Höhle darin und übergebe dir's vor den Augen der Söhne meines Volks, um deine Tote dort zu begraben."

Da verneigte sich Abraham vor dem Volk des Landes und redete mit Efron, sodass das Volk des Landes es hörte, und sprach: "Willst du ihn mir lassen, so bitte ich, nimm von mir das Geld für den Acker, das ich dir gebe, so will ich meine Tote dort begraben."

Efron antwortete Abraham und sprach zu ihm: "Mein Herr, höre mich doch! Das Feld ist vierhundert Lot Silber wert; was ist das aber zwischen mir und dir? Begrabe nur deine Tote!"

Abraham gehorchte Efron und wog ihm die Summe dar, die er genannt hatte vor den Ohren der Hetiter, vierhundert Lot Silber nach dem Gewicht, das im Kauf gang und gäbe war.

So wurde Efrons Acker in Machpela östlich von Mamre Abraham zum Eigentum bestätigt, mit der Höhle darin und mit allen Bäumen auf dem Acker umher, vor den Augen der Hetiter und aller, die beim Tor seiner Stadt versammelt waren.