108. Station am 22. Mai 2025:
der Manege gGmbH
am Otto-Rosenberg-Platz 1, 12681 Berlin
Vor etwas mehr als fünf Jahren haben wir unseren Pilgerweg hier mit dem Besuch der Messe und einem Gespräch mit Pater Otto begonnen. Dass am 25. Januar dieses Jahres hier das 20jährige Jubiläum gefeiert wurde, hatten wir nicht mitbekommen. Durch das Gespräch mit Schwester Raphaela Ende März erfuhren wir von der Existenz der Manege-Schule im Gebäude schräg gegenüber. Seit September 2023 ist sie dort zu finden.
Wenn man von der S-Bahn-Station Raoul-Wallenberg-Straße kommt, sieht man nach dem Eingang zum Zirkus Cabuwazi ein kleines Gebäude, das "Café neBENNan" in der Trägerschaft des DRK und dieses schöne, weiß leuchtende Haus, in dessen Fenstern "Respekt" zu lesen ist. Hier befindet sich die Sozialberatungsstelle "Respekt und Halt" von Wuhlgarten e.V. Der Eingang zur Manege-Schule liegt auf der Rückseite des Gebäudes. Am Fenster an der Straßenseite ist zu lesen: "Gefördert durch die Kurt & Maria Dohle-Stiftung:4
Jungen Menschen Chancen zu ermöglichen und ihnen eine Ausbildung zu ermöglichen, ist das Anliegen dieses Ehepaares und ihrer Stiftung.
Hier ist der Eingang der Schule, die einen "integrierten berufsausbildungsvorbereitenden Abschluss (IBA)" ermöglicht und zwar drei unterschiedliche Schulabschlüsse in jeweils einem Jahr:
- erweiterte Berufsbildungsreife (eBBR)
- mittleren Schulabschluss (MSA)
in den beiden Bereichen:
- Ernährung und Hauswirtschaft
und
- Farbtechnik und Raumgestaltung
"Ich arbeite an meiner Zukunft" steht auf den großen Plakaten, gestaltet von der Manege-Schule, die im Eingangsbereich und Fluren die Wände farbenfroh gestalten.
In die Augen fällt dieser große Leuchtturm, den die Geschäftsführung der Manege gGmbH zur Einweihung schenkten.
Hier im Eingangsbereich hat jeder Jugendliche ein Schließfach und kann man sich in den Pausen aufhalten.
Vom Flur aus gelangt man zu den drei Klassenräumen. 60 Schüler sind hier bis 15 Uhr anzutreffen. Um 8 Uhr haben sie die Möglichkeit an einem gemeinsamen kostenlosen Frühstück drüben im Don-Bosco-Haus teilzunehmen. Um 8.15 Uhr beginnt hier der Unterricht.
Jetzt um 15:15 Uhr sind alle Stühle hochgestellt, weil jeden Tag hier der Fußboden gereinigt wird. Die jungen Menschen sollen spüren, dass sie willkommen sind und wertgeschätzt werden.
Frau Stephan, die uns durch das Haus führt und die Schule vorstellt, hat im letzten Jahr hier eine Kollegin vertreten und leistet jetzt "Aktivierungshilfe für Jugendliche in Problemlagen", besucht Jugendliche zu Hause, die vom Job-Center gemeldet werden, weil dort der Kontakt zu ihnen verloren wurde.
Viele Jahre lang hat sie für die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel in Brasilien in einem Elendsquartier einer Großstadt gearbeitet, zudem gerade mosambikanische Schwestern des Ordens hier begrüßen können. Da haben Jugendliche ganz andere Probleme. Sie würden sich freuen, wenn sie solche Bedingungen wie hier zum Lernen hätten. Wir spüren: Frau Stephan hat ein Herz für jede/n, egal wo die Ursachen seiner oder ihrer Probleme liegen. Vertrauen gilt es wieder langsam aber stetig aufzubauen, das Selbstwertgefühl zu stärken.
Wie im ganzen Don-Bosco-Zentrum geht es darum, die Liebe Gottes im Miteinander zu spüren, nicht darum von ihr zu reden. So ist Kirchenmitgliedschaft auch keine Bedingung für die Mitarbeit.
Neben der Tür zu den Klassenräumen hängt der Stundenplan. Er ist sehr vollgepackt. zweimal vier Wochen Praktikum wie auch jede Woche Theorie- und Praxisstunden in einem der beiden Bereiche Küche/ Ernährung bzw. Malern/Raumgestaltung gehören dazu .
In einem der Klassenräume sind die verabredeten Regeln zu lesen:
1. Respekt - Andere ausreden lassen
- Andere Interessen akzeptieren
- Gleichberechtigung
2. Toleranz - Andere Meinungen akzeptieren'
3. Ich bin ein Teil des Ganzen
4. Unsere Schule ist ein sicherer Ort für alle
5. Keine private Telefonnummer weitergeben
6. Nur mit Vornamen ansprechen
7. Keine Namen der Schüler im Netz verwenden
Auf der gegenüberliegenden Seite des Flurs befindet sich folgender Raum:
Doch nicht nur dazu dient er, auch für Einzelgespräche und Ähnliches.
Auch in diesen Raum können sich die Jugendlichen zum Arbeiten zurückziehen:
In einem großen Schaukosten wird zu Sport eingeladen, ist das Leitbild der Schule zu lesen, wird um Verbesserungsvorschläge gebeten, das Don-Bosco-Zentrum vorgestellt. Demnächst wird hier sicher auch zum Sommer-Job-Festival am 27. Juni 2025 eingeladen, wie jetzt schon auf der Homepage.
In Dankbarkeit für die Arbeit, die hier geleistet wird und die Atmosphäre, die wir spüren, aber auch mit Fragen, wie es kommt, dass in unserem reichen Land Jugendliche solche, insbesondere psychische Probleme haben und wie man sie verhindern könnte, beendeten wir hier unseren Emmaus-Pilgerweg durch unseren Stadtbezirk Marzahn-Hellersdorf.